Edelsteine
Besonders schöne und wertvolle Steine werden neben seltenen Metallen wie Gold und Silber schon seit Jahrtausenden, wahrscheinlich seit der Altsteinzeit von den Menschen als Schmucksteine verwendet. Diese Schmucksteine können dabei aus verschiedenen Materialien bestehen, wie zum Beispiel aus Mineralien, eingeschmolzenen Gläsern, organischen Stoffen oder auch Fossilien.
Schmucksteine aus organischen Stoffen können beispielsweise Korallen, Perlen, Perlmutt, Bernstein oder gepresste Kohlen sein. Je seltener diese Steine in der Natur vorkommen oder aufzufinden sind, desto höher ist oftmals der Wert dieser Schmucksteine. Aber auch eine besondere Weiterverarbeitung der Schmucksteine kann den Wert erheblich steigern. Diese Steine werden auch als Edelsteine oder Juwelen bezeichnet.
Als Edelsteine werden Minerale, Gesteine und Glasschmelzen bezeichnet, die als ästhetisch empfunden und zur Herstellung von Schmuckstücken verwendet werden. Als Edelsteine gelten weiterhin auch Stoffe organischer Herkunft wie Pechkohle, Bernstein und kleine Fossilien mit schöner Formensprache. Die internationale Handelsorganisation CIBJO definiert auch Perlen, Korallen und Perlmutt als Schmuck- bzw. Edelsteine. Mit Edel- und Schmucksteinen befasst sich die Lehre der Gemmologie.
Die Geschichte der Edelsteine
Schmuckstücke mit Edelsteinen wurden noch in der Altsteinzeit getragen. In der Antike wurden neben Edelmetallen wie Gold und Silber auch Edelsteine zu Schmuck verarbeitet. Zu den am frühesten verwendeten Edelsteinen gehören Smaragd, Rubin, Saphir, Beryll und Bernstein. Alle Schmucksteine stellten schon immer einen beträchtlichen Wert dar. Am Anfang wurden die Juwelen jedoch nur rund geschliffen. Erst in der frühen Neuzeit begann man auch den Facettenschliff einzusetzen. Aus diesem Grund ist auch der Diamant erst in der Neuzeit zu einem Schmuckstein geworden. Früher wurden Diamanten wegen ihrer Härte vor allem von Handwerkern genutzt.
Vom Mineral zum Edelstein
Als Edelsteine gelten Minerale in entsprechender Qualität. In Abhängigkeit von der jeweiligen Mineralart findet die Qualitätsbestimmung unter Einbeziehung von unterschiedlichen Kriterien statt. Wertvolle Minerale finden oft als Edel- und Schmucksteine Verwendung. Kriterien wie Reinheit, Transparenz, Seltenheit und Farbe entscheiden über den Wert der Mineralien. Bei einem der wertvollsten Edelsteine, dem Diamanten, werden bei der Qualitätsbestimmung beispielsweise vier Eigenschaften herangezogen: den Schliff, die Reinheit, die Farbe und das Gewicht in Karat. Möglich ist zudem auch die synthetische Herstellung von Mineralen in Edelsteinqualität. Zu diesen Mineralien gehören Quarz und Korund.
Klassifikationsmerkmale von Edelsteinen
Ein Schmuckstein, der den Kriterien Seltenheit, Mohshärte größer als 7 und Transparenz entspricht, kann als Edelstein gelten. Zu den bekanntesten Edelsteinarten gehören neben dem Diamanten auch Topas, Rubin, Smaragd und Saphir. Der Schliff optimiert oft die äußeren Eigenschaften eines Edelsteins, indem die Form des Edelsteins nach dem Schliff die Lichtreflexion erhöht und den Glanz verstärkt. Weiterhin ist der Schliff der erste Schritt bei der Verarbeitung von Edelsteinen zu Schmuckstücken. Neben Lichtdurchlässigkeit, Farbe und Reinheit existieren auch weitere Klassifikationsmerkmale, die von den Mineralbestimmungskriterien abgeleitet sind. Dazu zählen beispielsweise die chemische Zusammensetzung des Edelsteins, die Art des Kristallgitters, die natürliche Form, die Größe sowie die Farbe.
Unterschied zwischen Edelstein und Halbedelstein
Unter den Edelsteinen, die aus mineralischen Materialien bestehen, wird zwischen Edelsteinen und Halbedelsteinen unterschieden. Dabei wird eine Klassifikation angewendet, die zwischen sogenannten "echten" und "unechten" Edelsteinen unterscheiden soll. Ein Edelstein hat nach dieser Einordnung bestimmte Kriterien zu erfüllen, wie zum Beispiel eine bestimmte Härte, die nicht unterschritten werden darf, der Edelstein muss eine bestimmte Lichtdurchlässigkeit, die auch Transparenz genannt wird, besitzen. Außerdem muss er besonders rein sein, das bedeutet, dass der Stein möglichst frei von Einschlüssen anderer Materialien sein sollte und der Edelstein muss selten sein. Zu dieser Art von Edelsteinen zählen zum Beispiel Rubine, Topase, Saphire und Smaragde.
Halbedelsteine
Die Halbedelsteine sind in der Natur häufiger zu finden als Edelsteine. Dabei können sie aber durchaus auch äußerst wertvolle Steine sein, wie zum Beispiel besonders farbenprächtige und schöne Opale. Bei den Halbedelsteinen existiert eine enorme Vielfalt an unterschiedlichsten Steinen in vielfältigen Farben, wie zum Beispiel der Amethyst, Tigerauge, Bergkristall, Türkis, Achat, Malachit, Pyrit und vielen anderen. Dabei können diese Steine Einschlüsse besitzen, blickdicht, glänzend oder transparent sein.
Der Diamant - ein besonderer Edelstein
Der Diamant als besonderer Stein aus Kohlenstoff wurde erst in der neueren Zeit als besonders wertvoller Edelstein betrachtet und diente noch im Mittelalter eher als ein Handwerkszeug. Auch der Facettenschliff wurde erst in der neueren Zeit als Technik zur Bearbeitung von Edelsteinen angewendet. Im Altertum und im Mittelalter wurden die farbigen Steine als Edelsteine rund geschliffen und als Juwelen bezeichnet.