Alte Maßeinheiten
Egal ob Gewicht, Volumen oder Längen, im modernen Zeitalter benutzen wir durchdachte und genormte Maßeinheiten, die einfach in ihrer Anwendung sind und eine eindeutige Beschreibung liefern. Gleichzeitig werden die modernen Einheiten in der Regel überregional bzw. international einheitlich benutzt, was die Zusammenarbeit verschiedener Länder erheblich vereinfacht.
Dieser Umstand war nicht immer der Fall und in der Vergangenheit mussten viele verschiedene Maßeinheiten erst entsprechend umgerechnet werden, bevor sie genutzt werden konnten. Welche alten Maßeinheiten früher zu Verwendung kamen und welchen Zweck sie erfüllten, wird hier erklärt.
Historisches Maßeinheiten-Chaos
Heutzutage verwenden die meisten Länder in Europa das einfache und praktische metrische System, das erstmals 1793 in Frankreich eingeführt wurde. Vor der Einführung dieses Systems gab es insbesondere im deutschsprachigen Raum eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßeinheiten, da jedes Hoheitsgebiet sein eigenes Einheitensystem aufwies.
Zwar existierten in vielen Regionen die gleichen Bezeichnungen, dennoch basierten sie häufig auf völlig unterschiedlichen Berechnungen. So entsprach beispielsweise ein Maß in Bayern früher einer Füllmenge von 1 Liter, im Rheinland hingegen einer Menge von ca. 1,7 Liter. Des Weiteren gab es auch eine Reihe sehr eigentümlicher Maßeinheiten, wie beispielsweise die Gewichtseinheiten Hellergewicht und Pfenniggewicht, deren Berechnung sich als kompliziert erwies.
Alte Maßeinheiten für Münzen
Ursprünglich war der Metallwert einer Münze ausschlaggebend für den eigentlichen Wert, da früher vorwiegend Gold, Silber und Kupfer zum Einsatz kamen und das Verhältnis der Münzen untereinander im Gegensatz zu modernen Währungen nicht eindeutig festgelegt war.
Eine wichtige Größe zur Bestimmung des Münzgewichts war das sogenannte Pfundgewicht und ab dem 11. Jahrhundert auch die "Mark". Im 12. Jahrhundert wurde die Mark wie folgt unterteilt: 1 Mark = 2 Halbmark = 4 Vierdung = 8 Unzen = 16 Lot = 32 Setin = 64 Quintel, wobei ein Quintel vier Pfennigen entsprach und ein Pfennig das Gewicht von einem Gramm hatte.
Metrisches System setzte sich durch
Neben den genannten Gewichtsmaßen wurden Münzen des Weiteren noch mit den alten Maßeinheiten Drachme, Gran, Karat und Quent klassifiziert. Mit fortschreitender Zeit etablierte sich das Pfund auch länderübergreifend als Gewichtseinheit und wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts in fast allen Ländern eingeführt. Erst die Einführung des metrischen Systems läutete langsam, aber sicher das Ende des Pfunds als Hauptmaßeinheit für Gewicht ab.