Ronde
Die Ronde bezeichnet einen ungeprägten Münzrohling, der auch als Schrötling, was von „schroten“ und damit zerteilen, ausstanzen oder zerhacken abstammt, bezeichnet wird. Damit die Münzen geprägt werden können, bedarf es des Rohlings, auf den die gewünschte Prägung aufgebracht werden kann.
Im Mittelalter wurde die Ronde noch als Blindgeld oder auch Bloßgeld bezeichnet und erst seit dem 18. Jahrhundert sind neben der Bezeichnung Ronde für ungeprägte Münzen auch die Bezeichnungen Platte oder Plättchen eine im Fachjargon übliche Bezeichnung.
Bearbeitung der Ronde
Die Ronde wird in einem mechanischen Vorgang bearbeitet, in dem sie dann mittels Prägung zur gewünschten Münze wird. In diesem Vorgang wird die Ronde mit einem sogenannten Prägestempel in die vom Münzer gewünschte, beziehungsweise ihm beauftragte Form gebracht.
Die Prägung der Ronden erfolgt dann in Münzen wie auch Orden und Medaillen sowie auch Plaketten und Marken. In der vorindustriellen Zeit wurde die Münzenbearbeitung, auch als Münzenschlagen oder Münzschlag bezeichnet, während in der maschinellen Fertigung von der Münzkunst gesprochen wird.
Geschichte der Ronde
Die ersten Prägungen der Ronden waren noch sehr einfacher Art. Erst im Laufe der Jahre entwickelte sich ein eigenes Handwerk, dass kunstvolle und detailreiche Ergebnisse hervorbrachte.
Die ionische Münzprägung der Ronden erfolgte schon im 7. Jh. v. Chr., als die Münzen aus Elektron in einfachster Prägung hergestellt wurden. Die Ronden bestanden seinerzeit aus einem Tropfen Metall, der dann mit einem Meißel gestanzt wurde.
650 v. Chr. wurde die Münzprägung der Ronden dann etwas kunstvoller und es wurden auch Motive, wie Löwenköpfe, auf die professioneller wirkenden Ronden aufgebracht. Zu dieser Zeit kamen dann auch die Stempel für die Prägung der Ronden zum Einsatz.
Prägung der Ronde mit Hilfe von Stempeln
Dabei wurden die Münzen noch mittels Gravur in einem ungehärteten Unterstempel aus Eisen mit einem Münzbildnegativ versehen. Dieser Stempel mit Negativbild wurde nach der Aushärtung in einen Amboss oder viel häufiger in einen Holzblock eingelassen.
Für die Prägung wurde dann die Ronde, die aus Gold, Silber oder Kupfer beziehungsweise einer Legierung bestand, in der gewünschten Größe der Münze auf den Unterstempel gelegt. Danach wurde der Festhaltemeißel deckungsgleich zum Unterstempel auf die Ronde gelegt und dann wurde mit einem Hammer auf den Oberstempel geschlagen.
Die Prägung der Ronde zu den letztendlichen Münzen erfolgte durch den plötzlich ausgeübten Schlagdruck auf die Ronden. Da diese relativ weich im Material waren, übernahmen sie das Münzbild durch den Schlagdruck.