Münz-Lexikon
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Zecchino
Der Zecchino, der auch als Dukat bezeichnet wird, ist eine Goldmünze, die einmal innerhalb von ganz Europa verbreitet war und einen Feingehalt von 969/1000 bei einem Gewicht von 4,49 g und einem Feingewicht von etwa 3,44 Gramm hatte.
Die venezianischen Zecchinos
Im Jahr 1284 wurden erstmals Dukaten in Venedig geprägt, die auf der Vorderseite den heiligen Markus zeigten, wie er die Kreuzfahne an den Dogen überreicht. Auf der Rückseite ist ein Bildnis von Jesus mit einer Mandola.
Dieser venezianische Dukat wird auch als Zechine oder Zecchino, auf Italienisch Zecchino bezeichnet. Abgeleitet wird er von dem italienischen zecca, der Prägestätte oder der Münzanstalt und dem arabischen Sikka, dem Prägestock. Die Zecchino waren jahrhundertelang die stabilste Währung auf der ganzen Welt.
Die Verarbeitung und Bedeutung der Zecchino
Die Münzen verbreiteten sich auf dem europäischen Kontinent und im Orient, zudem waren sie der Maßstab für Gewichtsvergleiche, weil sie einen weitestgehend stabilen Feingehalt hatten. Mehrfach- oder Teilnominale wurden für Geschenkzwecke geprägt.
In Deutschland wurde der Zecchino im Jahr 1559 zur Reichsmünze erklärt. Im 19. Jahrhundert hingegen wurden in Deutschland immer weniger Dukaten geprägt, vielmehr nahmen sie einen Medaillen-Charakter an, wie es beim bayerischen Donau-, Isar- oder Rheingold der Fall ist oder bei den Goldkronacher Ausbeutedukaten. Diese letzten Zecchino aus dem 19. Jahrhundert waren damals beliebte Taufgeschenke.
Heutige Nachprägungen der Zecchino
Dukaten, aber auch silberne Maria-Theresien-Taler werden heute zu Geschenk- und Sammlerzwecken in Österreich nachgeprägt. Hierbei handelt es sich um die offizielle Nachprägung der Zecchino von 1872 bis 1914, die den mit Lorbeeren bedeckten Kopf von Kaiser Franz Josef I. zeigen. Diese Nachprägungen zeigen fast einheitlich die Jahreszahl 1915 an.
Besondere Nachprägungen der Zecchino
Die Jahreszahl 1951, die sehr selten vorkommt, ist auf Grund eines Fehlers des Stempelschneiders entstanden. Das Gewicht und der Feingehalt der heutigen Dukaten entsprechen dabei exakt dem des historischen Münzfußes. Hier wurden aus einer Wiener Mark Feingold 81 189/355 Stücke geschlagen. Hierdurch haben die Dukaten einen Feingehalt von 986 1/9 Tausendsteln und ein Raugewicht von 3,490896 g bei einem gleichzeitigen Feingoldgehalt von 3,442411 g, was 0,110676 Feinunzen entspricht.
Zudem wird auch das österreichische 4-Dukaten-Stück nachgeprägt, jedoch mit einem vierfachen Gewicht und auch einem vierfachen Goldgehalt. Diese Münze, die das Brustbild von Franz Joseph I. zeigt, der einen Lorbeerkranz trägt, verfügt über einen Durchmesser von 39,5 Zentimetern und ist folglich aus sehr dünnem Goldblech.