Münz-Lexikon
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Taler
Der Ursprung des Talers liegt in der Zeit, zu welcher das Heilige Römische Reich Deutscher Nation seine Blütezeit hatte. 1486 wurde der erste Taler hergestellt, der damals aber noch unter einem anderen Namen bekannt war. Die Silbermünze breitete sich in den darauffolgenden Jahren in ganz Europa aus.
Historische Entwicklung der Taler
Die Silbermünze gab es in zwei Variationen: Die erste Münze wurde als der harte oder gerechte Taler bezeichnet. Diese Münze hatte ein Raugewicht von 28 bis 32 Gramm. Das reine Silbergewicht lag zwischen 23 und 30 Gramm. Diese Silbermünzen dienten nicht als Rechnungstaler. Es waren ausgemünzte Geldstücke. Der erste Taler dieser Art wurde 1486 geprägt und war unter der Bezeichnung Tiroler Guldiner bekannt.
In späteren Jahren wurden weitere Varianten der Silbermünze hergestellt, die als Guldengroschen im Umlauf waren. Im Jahr 1500 begann die eigentliche Geschichte des Münzumlaufs. Der sächsische Guldengroschen hatte ein Feingewicht von 27 Gramm.
Neben dem harten Taler gab es die gemeinen Kuranttaler. Sie wurden im 17. Jahrhundert hergestellt, als der Gehalt des Silbers in den Münzen stark abfiel. Solche Kuranttaler wurden von verschiedenen Regionen hergestellt.
Talerarten
Die Silbermünzen wurden zu verschiedenen Anlässen hergestellt. So ließ Ludwig I. von Bayern eine Talerserie herstellen, die als Geschichtstaler bezeichnet werden. Jährlich bekamen die Münzen ein anderes Motiv, welches eine historische Bedeutung hatte.
Auch zu soziokulturellen Anlässen wurden die Silbermünzen hergestellt. In der Schweiz entstanden zwischen 1855 und 1885 die Schützentaler. Sie hatten einerseits den Charakter von Medaillen, da sie zum Anlass der Eidgenössischen Schützenfeste geprägt wurden. Auf der anderen Seite wurden die Taler zumindest in der Schweiz als Zahlungsmittel verwendet.
Weitere Anlässe lieferten Hochzeiten und Todestage. Auch die Abmessung spielte teilweise eine Rolle. Als Löser werden Münzen bezeichnet, die ein mehrfaches Talergewicht haben. Sie zählen zu den größten Geldstücken in der neueren Münzgeschichte.
Berühmte Nachprägungen der Taler
Der Maria Theresia Taler von 1780 ist ein beliebtes Sammlerstück. Hierauf ist die Erzherzogin von Österreich und Gattin des Kaisers Franz I. Stephan zu sehen. In der österreichischen Habsburgermonarchie galt die Münze als Zahlungsmittel. Darüber hinaus wurde sie auch außerhalb Europas als Handelsmünze eingesetzt. Die Nachprägungen orientieren sich an den Daten des Originals. Die Münze hat eine Dicke von 2,5 mm und einen Durchmesser von 39,5 mm. Sie hat ein Raugewicht von 28,0668 Gramm.