Münz-Lexikon
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Sterntaler
Es gibt nur wenige Münzen, von denen man behaupten kann, das sie die Inspiration für ein literarisches Stück gewesen sind. Fast jeder kennt das Märchen Sterntaler, welches von den Gebrüdern Grimm in ihre Sammlung von Märchen und Sagen aufgenommen wurde, doch nur wenige wissen, dass dieses Märchen auf Grundlage der gleichnamigen Münze entstanden ist.
Die Geschichte des Sternentalers
Die Taler wurden in den Jahren 1776, 1778 sowie 1779 in Hessen-Kassel im Auftrag des Landgrafen Friedrich der II. von Hessen-Kassel geprägt. In diese Zeit fällt auch die Vermietung von hessischen Söldnern an die britische Krone, der als sogenannter Soldatenhandel bekannt wurde.
Friedrich II. hatte sich gegenüber England verpflichtet, mindestens 12.000, nach manchen Quellen auch 16.000 oder sogar 19.000 hessische Soldaten zu stellen, die im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auf der Seite von Großbritannien kämpften.
Zum Teil dienten die Sterntaler als Bezahlung für die angeworbenen Söldner und gelangten durch diese in die Vereinigten Staaten. Außerdem wurden mit den Münzen die Entschädigungen für die Angehörigen der in dem Krieg gefallenen Söldner bezahlt. Aus diesem Grund haben die Münzen in den USA auch den Beinamen "Blutdollar" oder "Bluttaler".
Das Erscheinungsbild der Sternentaler
Die Vorderseite der Münzen zeigt das detaillierte Porträt in der Profilansicht von Friedrich dem Zweiten mit der lateinischen Inschrift "FRIDERICUS II. D. G. HASS. LAN. D. G. HAG. COM." Auf der Rückseite ist der Stern des Ordens des goldenen Löwen eingeprägt, der 1700 gegründet wurde. Darunter befinden sich die Jahreszahl des Prägejahrs sowie das Münzzeichen.
Über dem Stern ist der Wert "1 Thaler" zu sehen. Die Sterntaler hatten einen Wert von 24 Groschen, wodurch sie etwa dem preußischen Reichstaler entsprachen. Obwohl sie nur drei Jahre lang geprägt wurden, sind die Sterntaler noch relativ häufig im Münzhandel zu finden und oft auch in einem guten bis sehr guten Zustand erhalten.