Münz-Lexikon
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Schotter
Jeder kennt mit Sicherheit auch noch den ein oder anderen Ausdruck für Geld im Volksmund. So hat man bestimmt schon einmal Begriffe wie Zaster, Moneten, Kies oder Schotter verwendet. Zwar steht Schotter oft als Synonym für Geld im Allgemeinen, dennoch wurde der Begriff ursprünglich nur für Kleingeld verwendet. Doch woher stammt dieser Begriff?
Der Ursprung liegt in einer Geheimsprache
Obwohl heute niemand mit Sicherheit sagen kann, wie es genau zu dem Begriff Schotter für Kleingeld gekommen ist, wird heute allgemein angenommen, dass er seinen Ursprung im Rotwelschen hat. Diese Sprachform gilt heute allgemein als "Gaunersprache", wobei es dies erst im Laufe der Zeit wurde. Der Ursprung des Rotwelschen liegt im 13. Jahrhundert und war in erster Linie eine geheime Sprachform, die von sozialen Randgruppen gesprochen wurde. Dazu gehörten neben den Kriminellen auch andere Randgruppen wie fahrendes Volk, nicht sesshafte Handwerker oder Handwerker, die auf Wanderschaft waren und sogar Studenten und später auch Soldaten. Für heutige Verhältnisse auffällig ist der hohe Anteil an jiddischen Wörtern, was jedoch nicht weiter verwunderlich ist, wenn man die damaligen Verhältnisse kennt. Juden stellten einen hohen Anteil am wandernden Volk dar, da sie vielfach aus bürgerlichen Berufen ausgeschlossen waren.
Noch heute sprechen wir (zum Teil) Rotwelsch
Dass es bei den Gesprächen unter dem fahrenden Volk wohl sehr oft um Geld ging, kann man an der Anzahl der verschiedenen Begriffe ableiten, die für Geld im Allgemeinen und die verschiedenen Formen wie Scheine oder Kleingeld im Rotwelsch existieren. Viele davon haben im Laufe der Zeit Eingang in den normalen Sprachgebrauch gehalten. So kennt wohl jeder den Spruch: "Ohne Moos nix los!" ohne zu wissen, dass der Begriff Moos für Geld aus dem Rotwelschen stammt. Ebenso wie der Begriff Zaster, der sich von "Saster" ableitet und einfach Eisen bedeutet. Man kann annehmen, dass Schotter durch den Zusammenhang zwischen dem zerkleinerten Gestein und dem "zerkleinerten" Geld herrührt, doch mit Sicherheit kann dies heute niemand mehr sagen.