Münz-Lexikon
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Rentenmark
Von 1923 bis 1948 galt die deutsche Rentenmark parallel zur Reichsmark als gültiges (wenn auch nicht als gesetzliches) Zahlungsmittel. Neben Papierscheinen wurden zwischen 1923 und 1925 auch Münzen ausgegeben. Von den insgesamt sieben Münzen wurden fünf zwischen 1929 und 1937 außer Kurs gesetzt. Das 5-Rentenpfennig-Stück blieb bis 1948, das 10-Rentenpfennig-Stück sogar bis 1949 im Umlauf.
Einführung der Rentenmark
Als Folge der durch den Ersten Weltkrieg und die unmittelbare Nachkriegszeit verursachten Hyperinflation war es 1923 zum Zusammenbruch der deutschen Währung (Mark) gekommen. Als Gegenmaßnahme wurde am 15.10.1923 die Deutsche Rentenbank gegründet, die im Monat darauf erste Banknoten ("Rent.M.") und Münzen ausgab.
Die Rentenmark basierte auf einer Hypotheken- und Grundschulden-Last (6 %), mit der alle Eigentümer gewerblicher und landwirtschaftlicher Nutzflächen zwangsweise zugunsten der Rentenbank belegt wurden.
Die auf realen Werten gründende Inhaberschuldverschreibung der Rent.M. fand sofort Akzeptanz in der Bevölkerung. Das neue Zahlungsmittel trug wesentlich zur Erholung der deutschen Wirtschaft bei ("Wunder der Rentenmark"). Auch nach Einführung der Reichsmark am 30.8.1924 blieb die Rentenmark im Verhältnis 1:1 bis zur Währungsreform 1948 gültiges Zahlungsmittel.
1- und 2-Rentenpfennig-Münzen
Die 1923 und 1924 geprägten 2,0 beziehungsweise 3,33 g schweren 1- und 2-Rentenpfennig-Münzen (95 % Kupfer) zeigen auf der Rückseite eine gebundene Getreidegarbe. Eine geringe Anzahl, der in Auflagen von mehr als 120 Millionen beziehungsweise knapp 170 Millionen Stück geprägten Münzen, wurde in der Qualität „Polierte Platte“ (PP) geprägt.
5-, 10- und 50-Rentenpfennig-Münzen
Die 5- und 10-Rentenpfennig-Münzen (1923 - 1924, 280 Millionen, 317 Millionen bzw. 217 Millionen Stück, 91,5 % Kupfer, 8,5 % Aluminium) zeigen auf der Rückseite ein Muster von sechs gekreuzten Getreidehalmen. Auf der Vorderseite wird der Nominalwert von einem auf der Spitze stehenden, eichenlaubverzierten Viereck umfasst. Das 50-Rentenpfennig-Stück gilt als das meistgefälschte Münzstück der neueren deutschen Geldgeschichte.
Rentenmark-Münzen
Die beiden 1924 und 1925 in Auflagen von 165 Millionen beziehungsweise 45 Millionen Stück geprägten Münzen (je 50 % Silber und Kupfer) mit Nennwerten 1 und 3 Rentenmark führen auf ihren Vorderseiten nicht die Währungsbezeichnung "Rentenmark", sondern "Mark", auf den Rückseiten ist der Reichsadler zu sehen.
Die 3-(Renten)mark-Münze (Durchmesser 30 mm) ist mit 15 g dreimal so schwer wie das 1-(Renten)mark-Stück (Durchmesser 22,6 mm).