Münz-Lexikon
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Prager Groschen
Der Prager Groschen ist eine heute sehr beliebte Sammlermünze, die in der Geschichte Prags und Mittel- bzw. Osteuropas eine wichtige Rolle einnimmt. Der Prager Groschen - im Tschechischen Prask Gros und im Latein grossi Pragenses - war eine Silbermünze, die nach Groschenart geprägt wurde. Sie war im gesamten Mittelalter in Mitteleuropa sehr verbreitet.
Der Prager Groschen ist eine Silbermünze, auf deren Vorderseite der Term "DEI GRATIA REX BOEMIE" - ins Deutsche übersetzt "Durch die Gnade Gottes, der König von Böhmen" eingraviert ist. Auf der Rückseite steht "GROSSI Pragenses". Das Gewicht der Münze variiert zwischen 3,5 und 3,7 Gramm und weist eine Silberfeinheit von 933/1000 auf. Der Prager Groschen wurde in zwölf Münzen mit einem böhmischen, heraldischen Löwenschild auf der Vorderseite unterteilt.
Die Geschichte des Prager Groschens
Die Prägung dieser Münze begann um das Jahr 1300 in den Silberbergwerken von Kutná Hora während der Herrschaft des böhmischen Königs Wenzel II.. Er lud den italienischen Anwalt Gozzius von Orvieto zu sich ein, damit dieser einen Bergbau-Code namens "Ius regale montanorum", kreiert. Dieser Code stellte eine Reform der Prägung von Münzen zu jener Zeit dar.
Dies und die hohe Menge an Silber, die in Kutná hora gefunden wurde, beeinflussten in die Umsetzung der Herstellung und Prägung vom Prager Groschen. Nach der Eröffnung der neuen Silberminen in Jáchymov - im Deutschen als Joachimsthal bekannt - und der damit verbundenen Herstellung des Thalers, im Böhmischen Reich auch als Tolar bekannt - begann die Endphase der Bedeutung und Verwendung des Prager Groschens. Im Jahre 1547 wurde die Prägung von Ferdinand I. aufgegeben.
Inspiration des Prager Groschens
Die Inspiration zur Prägung vom Prager Groschen kam aus Frankreich, wo Münzen dieser Art seit 1266 verwendet wurden. Bekannt waren sie als Denarmünzen. Der Name stammt aus dem Lateinischen vom Wort "Denar grossus", was ins Deutsche übersetzt "Dicker Denar" bedeutet.