Münz-Lexikon
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Leipziger Münzfuß
Als Leipziger Münzfuß oder auch Leipziger Fuß wird eine Festlegung über den Metallgehalt und das Gewicht von Silbermünzen bezeichnet, die 1687 durch die Kurbrandenburg gemacht wurde. Innerhalb von etwa fünfzig Jahren wurde dieser Festlegung zum Reichsfuß erhoben, wodurch die gemachten Bestimmungen für das gesamte deutsche Reich galten.
Bedeutung des Leipziger Münzfuß
Um die Größe und das Gewicht von Münzen zu vereinheitlichen, wurde bereits in der Antike der sogenannte Münzfuß entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Festlegung, wie viele Münzen aus einem bestimmten Gewicht geschlagen werden sollen. Als Beispiel kann man hier auf das karolingische Münzsystem zurückgreifen, bei dem festgelegt wurde, das aus einem Pfund Silber 240 Münzen geschlagen werden. Der Münzfuß war jedoch nicht nur für die Größe und Gewicht der Münzen ausschlaggebend, sondern es wurde auch der Feingehalt des verwendeten Metalls festgelegt.
Entstehung des Leipziger Münzfußes und Entwicklung zum Reichsfuß
Der Leipziger Münzfuß entstand 1687 durch eine Festlegung der Kurbrandenburg und wurde im Jahre 1690 in dem Zinnaer Münzvertrag von Kursachsen und Braunschweig-Lüneburg übernommen. Die Festlegung wurde notwendig, da sich in der damaligen Zeit die Qualität der Münzen immer weiter verschlechterte. Diese Vereinbarung brachte auch eine Veränderung im Hinblick auf die Zahl der geprägten Münzen mit sich. So wurden aus 239 Gramm Silber nicht mehr 15 der 2/3-Taler, sondern 18 2/3-Taler geprägt, beziehungsweise sechsunddreißig 1/3-Taler-Münzen. Da sich der Leipziger Münzfuß über das gesamte Reich verbreitete, wurde dieser ab 1738 als Reichsfuß gültig, wobei jedoch anzumerken ist, dass der Leipziger Münzfuß zu diesem Zeitpunkt schon wieder an Bedeutung verlor. Die Hauptgründe dafür liegen zum einem darin, dass sich die Preise für Silber immer weiter verteuerten und zum anderen, das sich die Vereinbarung nur auf Silbermünzen erstreckte und nicht auf Klein- und Scheidemünzen. Dies führte dazu, dass ab Mitte des 17. Jahrhunderts der Konventionsfuß eingeführt wurde und somit der Leipziger Münzfuß keine Grundlage mehr hatte.