Münz-Lexikon
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Hahnekämme
Hahnekämme, umgangssprachlich auch Hahnenkämme, sind fleischige Hautlappen auf dem Kopf von Hennen und Hähnen, die eine Zackenform bilden.
Männliche und weibliche Hahnekämme
Bei den weiblichen Vögeln ist der Kamm weniger ausgeprägt und auch unterschiedlich groß, je nachdem, ob sich die Henne in der Legephase oder in der Legepause befindet. Während der Legephase ist der Kamm der weiblichen Tiere größer. Erheblich größer sind die Hahnekämme der männlichen Tiere. Sie lassen den Hahn imposant erscheinen und könnten einen Einfluss auf das Paarungsverhalten haben. Bei vielen Hühnerarten mit besonders großen Hahnekämmen sind diese durch Zuchtauswahl entstanden. Weil die Hahnekämme so prägnant und auffällig sind, wurde diese Bezeichnung auch für viele andere Dinge gewählt, die ähnlich gezackt sind, zum Beispiel im Bereich der Münzen.
Hahnekämme als Münzen
Die einprägsame Form des Hahnenkamms führte dazu, dass im 17. Jahrhundert eine Münze, die in Brandenburg verwendet wurde und einen gezackten, fleischig wirkenden Rand hatte, als Hahnenkamm Münze bezeichnet wurde. In der Sprache des Volkes wurden daraus die Hahnekämme, eine Scheidemünze, die einen Wert von zwei Pfennigen hatte. Auch die Sammler von Münzen kennen die kleine Münze unter der Bezeichnung "Hahnekämme". Der prägnante Kopfschmuck der Hähne gab noch vielen anderen Dingen einen Namen, die immer eine besonders auffällige, an den Hahnenkamm erinnernde Form haben.
Was noch als Hahnenkamm bezeichnet wird
Hahnenkamm ist eine beliebte Bezeichnung für die Blattform von Pflanzen. Aber auch für Formationen in der Landschaft, wie Berge oder ganze Bergzüge, die eine Zackenform haben, wird diese Bezeichnung verwendet. Wer allerdings bei der Bezeichnung Hahnekamm-Koralle an warme tropische Gewässer und ihre vielfarbigen Bewohner denkt, liegt falsch: Es handelt sich bei der Hahnekamm-Koralle um einen heimischen Pilz, der auf Ästen wächst und auch als Bärentatze bekannt ist. Auch ein leckeres Gebäckstück führt seinen Namen auf eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Kopfputz der Hähne zurück.
Gemeinsamkeiten der Hahnekämme
Die besonders prägnante Form des Kopfschmucks von Hennen und Hähnen ist so auffällig, dass viele Dinge, die annähernd eine gebogene und gleichzeitig stärker gezackte Form aufweisen, mit diesem Namen bezeichnet werden. Ob Berg, Pilz oder Münzen, die besondere und auffällige Form ist das verbindende Element.
Hahnekämme als Delikatesse
Übrigens sind in manchen Kulturkreisen die Kämme der Hähne eine kulinarische Delikatesse, die mit viel Aufwand zubereitet und zu besonderen Anlässen gereicht wird. In Deutschland stehen Gerichte mit Hahnenkämmen bisher nicht auf dem Speiseplan, das bereits erwähnte Gebäck besteht aus einem süßen Teig und hat außer der Form mit dem Hahnenkamm nichts zu tun.